St. HeribertNeu St. Heribert in Deutz |
Nach einer bewegten Geschichte, die von Zerstörung und Wiederaufbau der Kirche geprägt wird, ist seit einigen Jahren wieder der Großteil des ursprünglichen Schatzes von St. Heribert vereint.
Erzbischof Heribert von Köln (999-1021) gründete im Jahr 1002/3 auf Grund eines gemeinsamen Gelöbnisses mit Kaiser Otto III. eine Benediktinerabtei auf dem Fundament des ehemaligen Römerkastells. Diese Ortswahl geschah nicht ganz ohne Hintergedanken. Zum einen hatte der Erzbischof so die Möglichkeit, Planung und Bau der Anlage zu beaufsichtigen. Zum anderen bot sich so die Chance, die Gefahr zu vermindern, die von der Festung Deutz für die offene Rheinvorstadt ausging. Als Heribert im Jahr 1021 starb, wurde er als Stifter der Kirche dort beigesetzt und schon bald setzte seine Verehrung ein.
Zerstörung und Wiederaufbau
Zwischen 1146 und 1169 entstand der Heribertschrein in seiner noch heute zu bestaunenden Form, der ein zentrales Stück des Schatzes von St. Heribert bildet. Im Laufe der Jahrhunderte wurden Kirche und Abtei auf Grund ihrer strategisch gefährlichen Position für die Stadt Köln immer wieder zerstört und wieder aufgebaut. Im Zuge der Verstaatlichung der Kirche wurde die Abtei 1803 endgültig aufgelöst. Die ehemalige Abteikirche gelangte im Tausch gegen die aufgegebene Pfarrkirche St. Urban an die Pfarrgemeinde. Seither ist sie Bewahrerin des Schatzes. 1828 bestätigte der Kölner Erzbischof St. Heribert als Pfarrpatron. 1891 bis 1896 entstand an der Deutzer Freiheit eine größere Pfarrkirche in der Form einer spätromanischen Gewölbebasilika, die nach schwerer Kriegszerstörung 1951 bis 1959 stark verändert wiederaufgebaut wurde.
Zur 100-Jahrfeier des Umzuges in die neue Pfarrkirche beschloss der Kirchenvorstand, die verstreuten Heiligtümer des Kirchenschatzes wieder zusammenzuführen. Das zentrale Stück, der Heribertschrein mit den Gebeinen des Heiligen, steht heute in der Nähe des Hauptaltars. Im Sakristeigebäude entstand 1996 ein Sacrarium, in dem weitere Heiligtümer und kostbare liturgische Geräte aufbewahrt werden.